Eine Rose Eine Rose

Gebote

Einige Rahmenbedingungen für eine Bahá'í-Mystik hat Bahá'u'lláh durch seine Gebote auch bereits abgesteckt. Bahá'u'lláh lehnt jegliches Mönchstum, Askese und Zölibat ab. So schreibt er auch:

Wie viele haben sich in den Landstrichen Indiens abgesondert, allem entsagt, was Gott erlaubt, sich Härten und Kasteiungen auferlegt, und doch hat Gott, der Offenbarer der Verse, ihrer nicht gedacht. Macht eure Werke nicht zu einer Falle, mit der ihr das Ziel eures Sehnens einzufangen sucht, und beraubt euch nicht selbst dieses letzten Zieles, wonach sich alle Gott Nahen gesehnt haben.1

Außerdem sagt er das jeder einem Beruf nachgehen soll und hebt solche Tätigkeit sogar in den Rang des Gottesdienstes. Selbst in den Verborgenen Worten schreibt er:

O Meine Diener!
Die besten Menschen sind jene, die sich den Unterhalt durch ihren Beruf verdienen und ihn für sich und ihre Angehörigen verwenden, in der Liebe zu Gott, dem Herrn aller Welten.2

Der Bahá'í soll in der Welt und nicht weltabgewandt leben. Der Alltag der normalen Welt selbst kann manchmal genauso Schule sein auf den Weg zu Gott.

Ein Außerdem sehr wichtiges Prinzip der Bahá'í-Religion ist die selbstständige Suche nach Wahrheit. Bahá'u'lláh hat die Berufsgeistlichkeit verboten und mahnt die Anhänger aller Religionen dazu mit ihren eigenen Augen zu sehen und mit ihren eigenen Ohren zu hören. Bahá'u'lláh schreibt auch das die Geistlichkeit die Anhänger der Religionen stets an wahrer Erkenntnis gehindert hat. Selbstständige Suche nach Wahrheit heißt hierbei natürlich auch, das man sich nicht von irgendwelchen Lehrern, Meistern etc. abhängig macht oder deren Wort zu sehr gewichtet. Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich und so schreibt Bahá'u'lláh auch:

Eine Stunde Nachdenkens ist mehr wert als siebzig Jahre frommer Andacht.3