Die heiligen 3 Könige
Eine Anmerkung vorab: Ich werde jedes Jahr in der Zeit Dezember/Januar per Email immer wieder gefragt wer von den heiligen drei Königen der Schwarze war. Dieser Artikel hat jedoch nichts mit dem Volksglauben rund um die heiligen drei Könige zu tun und ich denke es wäre besser diese Frage z. B. bei Wikipedia zu stellen. Ich werde zukünftig derartige Anfragen nicht mehr beantworten.
Die heiligen 3 Könige sind nach der Bibel, 3 Könige oder Weise, die aus dem Morgenland nach Betlehem kamen, geleitet vom Stern von Betlehem, um das neugeborene Jesuskind zu finden. Es ist eine schöne Geschichte bei der man sich auch Fragen kann, ob sie denn nun wirklich wahr ist. Der folgende Text will meine eigene Meinung, die ich mir vor allem durch die Lektüre des "Kitab-i-Iqán" gebildet habe um die Wahrheit zu den heiligen 3 Königen darstellen.
Könige oder Weise?
Man stelle sich vor, vor 2000 Jahren kommen 3 Könige in ein anderes Land. Dies müßte mit sehr großen Gefolge geschehen und hätte sehr viel Aufsehen erregt und wäre sicherlich geschichtlich aufgezeichnet worden. Nun gibt es keine geschichtlichen Aufzeichnungen aus dieser Zeit, die auf ein solches Ereignis hinweisen. Es kann sich wohl kaum um Könige, wohl eher um Weise gehandelt haben. Dennoch würde ich den Begriff König, im Zusammenhang mit den heiligen 3 Königen nicht ganz abweisen. Auch Jesus selbst wurde als König der Juden bezeichnet. Irdisch war sein Königreich aber nicht. Bahá'u'lláh schreibt im Buch der Gewissheit sehr ausführlich über die geistige Bedeutung von Macht. Auch wenn die heiligen 3 Könige keine irdischen Könige waren, so waren sie wohl dennoch himmlische Könige.
Wer Sie waren?
Die heiligen 3 Könige sollen aus dem Morgenland, also aus Osten, stammen. Betlehem selbst ist auch schon von Europa aus Morgenland. Der Osten von Betlehem aus, waren damals die Reiche der Assyrer, Babylonier und Perser. Im damaligen Persien gab es zu dieser Zeit eine Hochreligion. Es handelte sich um die zarathustrische Religion. Zarathustra lebte vermutlich ca. 500 - 600 Jahre vor Christus in Persien. Bahá'u'lláh schreibt: Ebenso wurden, als die Stunde der Offenbarung Jesu nahte, einige Magier dessen gewahr, das der Stern Jesu am Himmel aufgegangen war.
1 Mit Magier werden meist die Zarathustrier bezeichnet. Auch die moderne wissenschaftliche Forschung geht inzwischen davon aus, das es sich am ehesten um zarathustrische Weise aus Persien gehandelt haben dürfte. Ob es wirklich 3 waren kann auch angezweifelt werden. Die Zahl 3 ist auch eine Symbolzahl und könnte daher auch symbolische Bedeutung haben.
Die Bedeutung
Was aber nun, will uns so eine Geschichte sagen? Laut Bahá'u'lláh wird das kommen eines Offenbarers immer von verschiedenen Zeichen begleitet. Dazu gehören sowohl Zeichen am sichtbaren Himmel, das heißt astronomische Ereignisse, wie auch Zeichen am unsichtbaren Himmel der Religion. Letzteres sind vor allem Personen die die Menschen auf einen neuen Gottesoffenbarer vorbereiten wollen und diesen vorauseilen. Bei Jesus hatte diese Rolle vor allem Johannes der Täufer. Beides sollen Zeichen sein, um den Menschen einen Weg zu dem neuen Offenbarer zu ebnen. Jedoch können nur wenige Menschen zu so einem frühen Stadium diese Zeichen richtig deuten. Insofern handelte es sich bei jenen 3 Weisen um Gottsucher (also Mystiker) die danach suchten den Offenbarer dieser Zeit anzuerkennen. Denn wie Bahá'u'lláh auch schreibt, ist die Erkenntnis Gottes nur durch die Erkenntnis des Offenbarers möglich. Diese Menschen waren offensichtlich Sucher die nur das Ziel hatten Gott zu suchen und die Gott zu Ihren Ziel führte, geleitet durch den Stern von Bethlehem.
Die Geschenke
Es darf angezweifelt werden, ob einfache Leute aus dem Volk, solch kostbare Geschenke wie Weihrauch, Myrrhe und Gold machen konnten, wenn sie keine Könige waren. Aber auch hier gilt genauso, wie beim Königstum, die Geschenke waren geistige Geschenke und keine materiellen. Gold ist das Symbol für Vollkommenheit, Weihrauch und Myrrhe sind Düfte, die für die Meditation verwendet werden und zu ekstatischer Hingebung führen sollen. Das Geschenk welches die heiligen 3 Könige machten, waren sie selbst, ihr Glaube, ihr Charakter und ihre Hingabe! Ein größeres Geschenk läßt sich nicht machen, genauso wie es auch kein größeres Königstum gibt.