Religiöse Mystik
Was ist Mystik? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Mystik scheint eher ein Phänomen, das man erleben muß, zu sein, als wie ein klarer Begriff den man beschreiben kann. Zwei Begriffe tauchen in der Mystik immer wieder auf: Liebe und Erkenntnis. Die Liebe zu Gott ist die eigentliche Triebkraft für die Mystik. Die Erkenntnis die sie vermittelt sieht der Mystiker dabei mitunter nur als Nebenprodukt an.
Immer wieder haben Menschen aus allen Kulturen auch von intensiven religiösen Erlebnissen berichtet. Dies sind im allgemeinen rauschhafte Zustände. Diese rauschhaften Zustände kommen aber völlig ohne Drogeneinwirkung zustande und haben gegenüber Drogen ausschließlich nur angenehme Nebeneffekte. Leider haben Menschen jedoch auch immer wieder versucht durch Drogen solche Zustände zu erreichen.
Der Mystiker sagt selbst, das um über Mystik zu sprechen und zu verstehen was gemeint ist, muß man sie erst selbst erlebt haben. Gegenüber Außenstehenden kann man letztendlich nur das Phänomen der Mystik in allen seinen Erscheinungen präsentieren (was eben auch diese Webseite tut), aber die Mystik selbst kann man nur durch das eigene Erleben begreifen. Es ist so wie jemand der noch nie verliebt war auch das Phänomen des Verliebtseins nicht verstehen kann, solange er es nicht selbst erlebt. Mystik kann man einfach als das Verliebtsein in Gott begreifen. In der mystischen Dichtung und Literatur, besonders des Orients wurde die Liebe zwischen Mann und Frau auch immer wieder als Symbol für die Liebe zu Gott verwendet. Berühmt sind im Orient vor allem auch die Liebesgeschichten zwischen Madjnun und Laila, die aber häufig auch profanisiert wurden und nicht unbedingt immer mit Mystik zu tun haben müssen.
Die Blütezeit der Mystik, sowohl im Orient als auch in Europa war das Mittelalter. In Europa waren es vor allem Mystiker wie Meister Eckehart und Hildegard von Bingen, die inzwischen wegen ihrer Heillehren bekannter ist als wegen ihrer Mystik, die in dieser Zeit die Mystik Europas prägten. Im Orient, bzw. dem Islam war es vor allem der Sufismus, der zu dieser Zeit eine Blüte erlebte mit Gestalten wie Rumi, Attar und anderen. Innerhalb der Religionen waren die Mystiker dabei meist eher nicht so gern gesehen. Meister Eckehart mußte sich vor der Inquisition verantworten und auch die Mystiker des Islam waren Verfolgungen und Anfeindungen ausgesetzt. Der Sufi Halladsch wurde von der islamischen Geistlichkeit zum Tode verurteilt und wurde später von manchen Sufis als Märtyrer angesehen. Auf meiner Seite Sufismus gibt es Informationen über den Sufismus und auf Mystiker, kann man einiges über die Mystiker des Mittelalters nachlesen.